Wieso muss man das Heizungswasser aufbereiten?

Wir erklären die VDI2035, Heizungswasseraufbereitung und Vollentsalzung

1. Was ist die VDI 2035?

2. Worum geht es eigentlich in der VDI 2035?

3. Heizungswasseraufbereitung mit Hilfe der Vollentsalzung

3.1 Auf das richtige Mischbettharz kommt es an

3.2 Vollentsalzung plus pH-Stabilisator

Was ist die VDI 2035?

Die VDI 2035 ist eine Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), die den Umgang mit Wasser in Heizungsanlagen regelt. Sie trägt den Titel „Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizungsanlagen durch Kalk“ und bietet Empfehlungen für den Umgang mit Wasserhärte und dem Einsatz von Enthärtungsanlagen in Heizungsanlagen.

Die Richtlinie VDI 2035 legt fest, dass das Vorhandensein von hartem Wasser in Heizungsanlagen zu Kalkablagerungen und anderen Schäden führen kann. Um diese Schäden zu vermeiden, empfiehlt die Richtlinie den Einsatz von Enthärtungsanlagen, um das Wasser zu enthärten und den Gehalt an gelösten Mineralstoffen zu reduzieren.

Die VDI 2035 gibt Empfehlungen für die Bestimmung des Härtebereichs des Wassers, die Dimensionierung von Enthärtungsanlagen und den Betrieb von Heizungsanlagen in Bezug auf die Wasserhärte. Sie enthält auch Angaben zur Überwachung der Wasserhärte und zur Kontrolle des Enthärtungsprozesses.

Es ist wichtig anzumerken, dass die VDI 2035 eine Richtlinie ist und keine verbindlichen Vorschriften enthält. Dennoch wird sie in der Praxis häufig als anerkannter Standard für den Umgang mit Wasserhärte in Heizungsanlagen verwendet, insbesondere in Deutschland. Die Einhaltung der VDI 2035 kann dazu beitragen, die Effizienz und Lebensdauer von Heizungsanlagen zu verbessern und Schäden durch Kalkablagerungen zu vermeiden.

Worum geht es eigentlich in der VDI 2035?

Die VDI 2035 ist eine Richtlinie, welche eingeführt wurde um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb von Heizungsanlagen zu gewährleisten.

Moderne Heizungsanlagen reagieren viel empfindlicher auf falsches Füllwasser wie alten Anlagen. Durch kompaktere und effizientere Bauweisen sind die Bauteile immer kleiner geworden. Die Rohrdurchmesser werden immer dünner und schon kleinste Ablagerungen können die Energieeffizienz verschlechtern und die Funktion einschränken. Außerdem kann die falsche Zusammensetzung des Füllwassers zu Korrosion führen und die Heizanlage beschädigen.

Die Kernziele der VDI 2035 sind daher die Vermeidung von Steinbildung und Korrosion.

Warum kommt es eigentlich zu Ablagerungen und was ist ein falsches Füllwasser?

Ein Bestandteil unseres Trinkwassers sind Salze. Einige dieser Salze wie Magnesium- und Calciumcarbonat sind verantwortlich für die Härte des Wassers. Wenn man hohe Mengen dieser Härtebildner in seinem Füllwasser hat spricht man von hartem Wasser. Durch Erhitzen lagern sich diese Salze ab und es entsteht Kalk bzw. Kesselstein.

Die VDI hat verschiedene Vorgaben an den Härtegrad des Füllwassers. Diese sind abhängig von Größe und Leistung der Heizungsanlage.

Entscheidend sind aber die Vorgaben auf Blatt 2 der VDI. Hier werden 2 Arten von Füllwasser beschrieben. Das salzarme und das salzhaltige Heizungswasser. Das führt im Prinzip zu 2 möglichen Verfahren: Entweder man enthärtet das Wasser oder man entsalzt es komplett.

Bevor ich Ihnen aber die beiden Verfahren vorstelle ist es noch wichtig zu wissen, dass bei beiden Verfahren bestimmte pH-Werte eingehalten werden müssen.

Sowohl bei der salzarmen als auch bei der salzhaltigen Fahrweise sollte das Füllwasser einen pH-Wert von 8,2 – 10 bzw. bei Aluminiumlegierungen einen pH-Wert von 8,2-8,5 haben. Warum die Enthärtung nicht die Beste Wahl ist und warum viele Kesselhersteller die Vollentsalzung vorschreiben. Dazu gleich noch mehr. 

Kommen wir aber zunächst mal zur Enthärtung also der salzhaltigen Fahrweise. Bei der Enthärtung werden eigentlich nur die Härtebildner Calcium und Magnesium gegen Natrium getauscht. Die Leitfähigkeit also die Summe aller gelösten Salze bleibt weitestgehend gleich und nur die Härte fällt. Hier ist auch schon das Problem der Enthärtung. Die Leitfähigkeit ist maßgeblich verantwortlich für Korrosion und wird durch Salze wir Chlorid und Sulfate angetrieben. Das Hauptproblem ist aber, dass der pH-Wert massiv ansteigen kann. Bedingt durch die heißen Temperaturen erfolgt eine chemische Reaktion des Natriumhydrogencarbonats welche zu einer Anhebung des pH-Wertes über 10 führen kann.

Da in vielen modernen Heizungsanlagen Aluminium verbaut ist und die VDI hier einen Grenzwert von 8,2-8,5 vorschreibt, schließt sich dieses Verfahren komplett aus. 

Wir empfehlen von daher eine Vollentsalzung also die salzarme Fahrweise. Jedoch sollte hier unbedingt unser Korrosionsschutz und pH-Stabilisator COROSOLID verwendet werden.

Bei der Vollentsalzung entfernt ein sog. Mischbettharz tatsächlich alle Salze aus dem Füllwasser.

Es wird ein weiches Wasser mit einer sehr niedrigen Leitfähigkeit von unter 10 µS/cm und einem pH-Wert von ca. 7-8 erzeugt. Durch die geringe Leitfähigkeit wird eine Korrosion weitestgehend verhindert. Die VDI schreibt einen Leitwert bei der salzarmen Fahrweise von unter 100 µS/cm vor.

Jetzt kommt aber das große ABER und auch der große Unterschied von uns zu vielen Mitanbietern auf dem Markt

Wie bereits erwähnt empfehlen wir hier dringend unser Korrosionsschutz und pH-Stabilisator COROSOLID zu verwenden. In dem folgenden Text erläutern wir warum ein pH-Stabilisator so wichtig ist.

Auf das richtige Mischbettharz kommt es an:

Mischbettharze bestehen aus 2 Komponenten. Einem Anionenaustauscher und einem Kationenaustauscher. Diese Ionentauscherharze dienen der vollständigen Entfernung der im Wasser gelösten Ionenverbindungen zur Gewinnung von reinem Wasser

Sie entnehmen dem Wasser Kationen wie z.B. Magnesium und Calcium und Anionen wie z.B. Chlorid oder Sulfat. Dafür geben die Harze entsprechende Mengen an Wasserstoffionen und Hydroxidionen ins Wasser ab.

Ein qualitativ hochwertiges Mischbettharz liefert eine stabile Leitfähigkeit von 0,1 µS/cm während des gesamten Betriebes.

Hier kommen wir auch schon zu einem entscheidenden Kriterium dem pH-Wert. Hier ranken sich viele Mythen in dem Heizungswassermarkt und wir wollen versuchen etwas Licht ins Dunkle zu bringen. Als Vertragspartner eines Ionentauscherharzherstellers sehen wir uns verpflichtet so transparent wie möglich zu sein. Das ein Mischbettharz einen pH-Wert kontrollieren kann oder diesen sogar reguliert ist total Absurd.

Grundsätzlich ist es wie bereits erwähnt so, dass ein gutes Mischbettharz einen bestimmten pH-Wert erreicht und diesen im Idealfall bis zu einem gewissen Anstieg der Leitfähigkeit auch hält. Also wenn das Harz langsam verbraucht ist, kann sich auch der ph-Wert verändern

Dieser pH-Wert hat viel mit der Qualität des Harzes zu tun. Also wie stark ist es beladen und wie schnell kann es Ionen tauschen. Aber entscheidend ist das Mischungsverhältnis.

Mischbettharze gibt es mit vielen verschiedenen Mischungsverhältnissen, Die gängigsten Mischungen sind die 50:50 und 60:40 (Anionen: Kationen). 

Ein Harz mit dem Mischungsverhältnis von 50:50 ist aber für die Heizungswasseraufbereitung weniger geeignet. Dies liegt einfach daran, dass es von Anfang an einen sehr niedrigen pH-Wert von unter 7 erzeugt und es durch den geringen Anionenanteilam Ende der Laufzeit einen starken pH Abfall geben kann.

Unser PURE HEAT MB PRO 100 Mischbettharz hat ein Mischungsverhältnis von 60:40 (Anionen zu Kationen) und mit diesem erreicht man einen pH-Wert von ca. 7-7,5.

Um einen etwas höheren pH-Wert zu bekommen wurde unser Mischbettharz PUREHEAT MB PH-PLUS entwickelt. Hier wurde der Anionenanteil noch weiter auf 66 % erhöht. So erreicht man das das Kationenharz nicht alle Kationen aufnehmen kann, wodurch steigt der pH-Wert leicht auf 8 – 8,5. 

Jetzt könnte man meinen, dass alles perfekt ist und man einen idealen pH-Wert von 8,5 erreicht. 

Aber leider ist das Ganze nicht so einfach und hier ist auch der Knackpunkt. Wie schon erwähnt erzeugt man nur einen bestimmten pH-Wert aber vollentsalztes Wasser ist auf Grund der fehlenden Salze sehr instabil. Nur kleinste Veränderungen können den pH-Wert sofort massiv ansteigen oder abfallen lassen.

Vollentsalzung plus pH-Stabilisator

Mit unserem Mischbettharzen PURE HEAT MB PRO 100 und PUREHEAT MB PH-PLUS erzeugen wir VE-Wasser mit einem pH-Bereich von 7-7,5und 8-8,5. Mit beiden Mischbettharzen erreicht man eine stabile Leitfähigkeit von 0,1 µS/cm während des gesamten Betriebes.

Jetzt könnte man meinen, dass alles perfekt ist, da man den von der VDI vorgegebenen pH-Wert von 8,5 erreicht. Dies ist der Grenzwert, wenn in der Heizung Aluminium verbaut ist.

Aber leider ist das Ganze nicht so einfach und hier ist auch der Knackpunkt. Wie in unserem anderen Video erwähnt erzeugt man nur einen bestimmten pH-Wert aber vollentsalztes Wasser ist auf Grund der fehlenden Salze sehr instabil. Nur kleinste Veränderungen können den pH-Wert sofort massiv ansteigen oder abfallen lassen.

In modernen Heizungsanlagen hat man bis zu 20 verschiedene Metalle verbaut. Das VE-Wasser reagiert mit den Metallen und dies kann zu Korrosion und einen pH-Abfall führen. Bei alten Rohrleitungen mit bereits vorhandenen Kalkablagerungen kommt es zu einer Reaktion und der pH-Wert kann massiv ansteigen. Dies nennt man dann Alkalisierung. Häufig wird behauptet eine Eigenalkalisierung führt zu einem pH-Wert von 8,5. Das kann zwar passieren ist aber eher unwahrscheinlich. In den meisten Fällen hört die Reaktion nicht einfach auf und man erreicht pH-Werte von weit über 9-10. Bei Heizungsanlagen wo Aluminium verbaut ist, könnte das fatale Folgen haben. 

Verstehen Sie uns nicht falsch. Das Ganze kann passieren muss es aber nicht. Bis eine Heizung

durch zu hohe oder niedrige pH-Werte kaputt geht kann viel Zeit vergehen. Vielleicht pendelt sich der pH-Wert auch irgendwann wieder ein aber sollte die Heizung aus irgendeinem Grund kaputt gehen und Sie haben einen viel zu hohen oder niedrigen pH-Wert in der Anlage, gibt es seitens der Hersteller keinerlei Garantie. 

Aus diesem Grund empfehlen wir unbedingt unser Korrosionsschutzmittel und ph-Stabilisator COROSOLID zu verwenden. Dieses Mittel ist einzigartig auf dem Markt. Es ist speziell für vollensalztes Wasser entwickelt worden. Es schütz nicht nur Ihre Anlage vor Korrosion, sondern sorgt auch langfristig für den perfekten pH-Wert von ca. 8,5. Egal ob Sie nach dem einfüllen von VE- Wasser einen ph-Wert von 7 oder 9 haben. Nachdem Sie unser COROSOLID eingefüllt haben geht der pH-Wert in Richtung 8,5. Aber auch hier wollen wir ehrlich sein. Das Ganze hat auch seine Grenzen. Da es extra für VE-Wasser in Heizungsanlagen entwickelt wurde und es deshalb den Leitwert lediglich um 60 µS/cm erhöht, kann man bei zu hohen oder niedrigen pH-Werten nicht genau 8,5 erreichen. Würde man mehr Pufferwirkung auf 8,5 haben wollen, würde man wieder mehr Leitfähigkeit einbringen. Aus diesem Grund sollte man mit unseren beiden Mischbettharzen arbeiten und dann das COROSOLID einfüllen. So erreicht man den perfekten pH-WERT. 

Kein anderes Produkt auf dem Markt erhöht die Leitfähigkeit nur um 60 µS/cm. Alle gängigen Produkte auf dem Markt erhöhen die Leitfähigkeit um mehrere 100 µS/cm. Es macht schließlich keinen Sinn vorne ein VE-Wasser einzufüllen und dann mit irgendeinem Mittel wieder den Leitwert auf 500-1000 µS/cm zu bringen. Dann kann man das Ganze auch gleich sein lassen.

Das ist auch der Grund warum wir empfehlen nur Wasser bis zu 20 µS/cm in die Heizungsanlage zu füllen. In Kombination mit unserem COROSOLID kommt man so deutlich unter 100 µS/cm und ist so innerhalb der VDI. Jedoch bleibt jetzt der pH-Wert und die Leitfähigkeit unverändert und im Schadensfall hat man das richtige Wasser in der Anlage. Außerdem muss man so nicht ständig das Wasser kontrollieren.

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